100 Jahre NTH

100 Jahre Neuraltherapie nach Huneke

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Vom 11. -15. Juni 2025 hat die IGNH einen internationalen Kongress in Mainz veranstaltet. Vor 100 Jahren haben die Brüder Ferdinand und Walter Huneke ihre Erfahrungen, die sie mit Injektionen von Procain gemacht haben, angefangen aufzuzeichnen und erste Kasuistiken beschrieben. Seitdem hat sich die Neuraltherapie durch viele interessierte KollegInnen weltweit verbreitet. Aus diesem Grund sollte die Neuraltherapie dieses Jahr besonders gefeiert werden.

Am Mittwochabend begann der Kongress bei bestem Wetter auf der Terrasse des Hilton Hotels in Mainz direkt am Rheinufer. Es waren mehr als 200 KollegInnen aus der ganzen Welt (USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Kolumbien, Italien, Spanien, Griechenland, Schweiz, Österreich, Belgien und noch weitere) angereist. So war schon der erste Abend geprägt von vielen Begegnungen, angeregten Gesprächen und einer begeisterten Stimmung. Ein Kollege aus Mexiko berichtete uns, dass er sein Auto verkauft hat, um sich den Flug nach Deutschland leisten zu können. Was für ein Einsatz für die Neuraltherapie! Die Kongressorganisation Diaplan sorgte mit der Verteilung von Sonnenhüten für eine besondere Atmosphäre. Dazu gab es kühle Getränke und Fingerfood.

Am nächsten Morgen um 09.00Uhr wurde der Kongress im imposanten Kongresssaal des Mainzer Hilton Hotels durch unseren Präsidenten Robert Hammer und Kassenwart Patrick Huneke eröffnet. Beide hatten sich zusammen mit Silvia Hammer mit viel Herzblut und Zeitaufwand um die Vorbereitung dieses besonderen Ereignisses gekümmert. Zu unserem großem Bedauern war nur 4 Wochen vor Kongressbeginn der Ehrenpräsident der IGNH Dr. Holger Huneke verstorben, welcher eigentlich auch nach Mainz kommen wollte. Daher begann der Kongress mit einem Gedenken an seine besondere Persönlichkeit. Sein Geist begleitete uns durch sein Bild und eine brennende Kerze durch den ganzen Kongress. Ebenfalls gedacht wurde an den Vizepräsidenten der Kolumbianischen Neuraltherapiegesellschaft Fernando Córdoba, der zu Beginn des Jahres noch sehr jung verstorben war.

Im Anschluss wurden die PräsidentInnen aus aller Welt begrüßt: Dr. Uwe Günter – DGFAN, Dr. Bettina Kneip – Schweiz, MD Richard Nahas – NAANT/Canada/USA, Prof. Dr. Hüseyin Nazlikul – IFMANT und Türkei, D. Gerasimos Papathanasiou DDS- GZM Griechenland, Prof. Laura Bonilla – Koordinatorin Neuraltherapieausbildung Nationaluniversität Kolumbien, Dr. Armin Reimers – Mexiko, Dr. Giorgio Romani – Italien, Dr. Regina Stemberger – Österreich.

Der erste Vortrag von Dr. Hans Barop „Neuraltherapie 1925-2025″, über Empirie zur wissenschaftlichen Methode“ gab den Anwesenden einen ersten Überblick welche Erkenntnisse und Fortschritte in den letzten 100 Jahren gewonnen werden konnten. Daran schlossen sich in den nächsten Tagen hervorragende Vorträge aus der aktuellen Wissenschaft, aber auch aus den Erfahrungen im Praxisalltag an. Über eine professionelle Übersetzungs App erfolgte mittels KI eine Simultanübersetzung in 5 Sprachen, die über Kopfhörer gehört oder als Text auf dem Handybildschirm mitgelesen werden konnte. Leider mussten am ersten Tag die Vorträge für ca. 1 Stunde unterbrochen werden, da die Übersetzungs App immer wieder zusammenbrach und das vom Hotel bereitgestellte WLAN nicht ausreichend war. Die Kongressorganisation Diaplan kümmerte sich professionell um dieses Problem, sodass die Vorträge fortgesetzt werden konnten. Mit unendlich viel Geduld halfen die Damen von Diaplan den KongressteilnehmerInnen immer wieder bei individuellen Problemen mit der App. Letztlich konnten so alle TeilnehmerInnen von den vielfältigen Vorträgen profitieren. KollegInnen waren fasziniert davon, dass in Kolumbien die Neuraltherapie fast mit anderen Fachdisziplinen an der Universität gleichgesetzt ist. Andere äußerten sich begeistert nach Vorträgen über Muskel- und Faszienketten, die den Begriff der Segmenttherapie in der Neuraltherapie in den Hintergrund rücken lassen oder neue Aspekte des zerebralen Lymphsystems.

Nach leckerem Mittagessen im Hotel wurde an den Nachmittagen das Vortragsprogramm ergänzt durch zahlreiche Workshops in Kleingruppen. Hier konnten praktische Erfahrungen gemacht und Injektionen selbst geübt werden.

An den Abenden waren jeweils Restaurants für einen großen Teil der Gruppe reserviert, wo auch der persönliche Austausch nicht zu kurz kam. Sollte doch einmal etwas freie Zeit geblieben sein, so ist die Stadt Mainz auf jeden Fall sehenswert. Insbesondere Dom und die Stephanskirche mit den bekannten Chagallfenstern lohnen einen Besuch. Und da das Wetter es so gut mit uns meinte, traf man sich zum Ausklingen des Tages im Biergarten direkt am Rhein.

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